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Margot Barolo
Als die schwedische Designmarke Sagaform 2018 Coffee & More einführte, war das Ziel nicht einfach, eine Geschirrkollektion auf den Markt zu bringen – vielmehr sollte sie dazu inspirieren, darüber nachzudenken, was es bedeutet, Zeit miteinander zu verbringen. Die Kollektion wurde schnell zu einem Favoriten – nicht nur wegen ihres verspielten Designs, sondern auch, weil sie dazu einlädt, zusammenzukommen, zu teilen und die kleinen Momente des Alltags zu feiern.
Ironischerweise trinkt Barolo selbst keinen Kaffee – doch gerade dieses Detail unterstreicht das Wesen der Kollektion. Kaffee ist schließlich nie nur ein Getränk. Überall auf der Welt ist das Anbieten einer Tasse Kaffee eine kleine, aber bedeutungsvolle Geste – eine Art, „Willkommen“ zu sagen.
„In jeder Kultur ist es eine Einladung zu Gespräch und Freundschaft“, erklärt Barolo. Mit Coffee & More wollte sie genau diesen Geist einfangen und alltägliche Rituale in etwas Schönes und Bleibendes verwandeln.
Barolos tiefes Verständnis für Keramik zieht sich durch jedes ihrer Werke.
„Da ich Bildhauerei studiert und lange mit Ton und Keramik in verschiedenen Techniken gearbeitet habe, kenne ich das Material gut – seine Möglichkeiten ebenso wie seine Grenzen“, sagt sie. „Es ist ein faszinierendes Material, mit dem man arbeiten muss, nicht dagegen. Es stammt aus der Erde und erzählt allein durch seine Zusammensetzung eine Geschichte – über Geografie, Farbe und Mineralien.“
Diese enge Verbindung zum Ton prägt auch ihren Designansatz. Als sie Coffee & More entwarf, stellte sie sich eine fiktive Familie vor, die sich gern mit Farben umgibt und einen spielerischen Umgang mit Design und Einrichtung pflegt. „Ich wollte, dass die Tassen zufällig in Farben, Mustern und Formen gemischt sind – egal, ob sie im Schrank gestapelt oder für eine Feier gedeckt werden“, erklärt sie. „Die Mischung selbst sollte ein dekoratives Element bilden – eine Feier der Unvollkommenheit.“
Als Absolventin des Beckmans College of Design und mit einem Masterabschluss in Keramik von der Konstfack, einer Hochschule in Stockholm, vereint Barolo in ihrer Formensprache Selbstbewusstsein und Zugänglichkeit – tief im Handwerk verwurzelt, aber offen und verspielt. Inspiriert von den kräftigen Farben und funktionalen Linien der 1970er-Jahre verbindet Coffee & More glänzende Glasuren, taktile Reliefmuster und robuste Formen. „Ich liebe die Robustheit und zugleich die unerwarteten Farbkombinationen“, sagt sie über ihre Inspiration aus den 1970er-Jahren. „Diese Verspieltheit war ein großer Einfluss, besonders nachdem ich die Ära erlebt habe, die ab den 1990ern das Gegenteil verkörperte. Ich glaube, Schönheit muss Raum für Fehler lassen.“
Die stapelbaren Formen des Geschirrs regen zur kreativen Kombination von Farben und Texturen an. So kann jede Person die Stücke so arrangieren, dass sie zum eigenen Zuhause und Stil passen. Eine Kollektion, die Ordnung und Chaos gleichermaßen feiert – ideal für den sorgfältig gedeckten Esstisch wie auch für das lebhafte Wochenendfrühstück.
In dieser Saison begrüßt Coffee & More ein neues Mitglied der Familie: ein sanftes, warmes Beige. Den richtigen Ton zu finden, war nicht leicht. Barolo und das Sagaform-Team testeten zahllose Muster, um das perfekte Gleichgewicht zwischen Helligkeit und Tiefe zu erreichen. Das Ergebnis ist ein Farbton, der zugleich modern und zeitlos wirkt.
„Ich wollte schon lange einen hellen, aber warmen Ton schaffen, der die kräftigeren Farben der Kollektion hervorhebt“, erklärt Barolo. „Beige bildet zudem einen schönen Kontrast zu dem harten Weiß, das die Designwelt so lange dominiert hat.“
Mit seiner beruhigenden Wirkung verleiht das neue Beige der Kollektion zusätzliche Vielseitigkeit. Es harmoniert wunderbar mit natürlichen Materialien wie Holz und Leinen und betont gleichzeitig kräftigere Farbtöne wie Grün oder Rot. Eine Farbe, die nicht dominiert, sondern die Schönheit ihrer Umgebung hervorhebt.
In einer sich schnell wandelnden Designwelt reflektiert Barolo, was es bedeutet, etwas Bleibendes zu schaffen.
„Ich glaube, Zeitlosigkeit liegt in etwas anderem als in einer einheitlichen Formensprache“, sagt sie. „Oft entsteht sie durch Objekte, die eine bestimmte Zeit oder Dekade repräsentieren – verbunden mit den Innovationen dieser Ära in Technik, Materialien oder Ideen. Design, Kunst und Architektur spiegeln stets den Geist ihrer Zeit wider – oft als Reaktion auf das, was zuvor war.“
Sie weiß, dass sich kein Designer vollständig von Trends lösen kann. „Wir alle sind beeinflusst von der Welt um uns herum – von Filmen, Büchern, gemeinsamen Ideen. Ich versuche, das Gleichgewicht zu halten, indem ich meinen eigenen Interessen innerhalb all dieser Einflüsse folge: Ich zoome heraus, um die Welt und ihre Komplexität zu verstehen und fokussiere mich dann darauf, wie ich das in etwas so Kleines wie ein Objekt übersetzen kann.“
Für Barolo war Coffee & More schon immer mehr als nur eine Sammlung von Objekten – es geht um die Momente, die die Kollektion entstehen lässt. Barolo ermutigt dazu, die Stücke spielerisch zu kombinieren, auf die Tischdecke zu verzichten und die Struktur des Tisches selbst wirken zu lassen, Farben und Materialien dürfen für sich sprechen. Grünpflanzen, Kerzenhalter und verschieden hohe Stapel aus Geschirr bringen Lebendigkeit und Wärme auf jeden Tisch.
Ein Büfett-Tisch bleibt ihre liebste Szene. Schnell aufgebaut und doch voller Leben, ermöglicht er es den Menschen, unkompliziert zusammenzukommen, zu teilen und zu genießen. „Ich möchte, dass der Tisch einladend, schön und praktisch wirkt“, sagt sie.
Im Kern ist Coffee & More nicht nur eine Designkollektion, sondern eine Einladung: zusammenzukommen, zu teilen und Momente zu schaffen, die lange nach der letzten Tasse in Erinnerung bleiben. Mit jeder neuen Farbe und jedem gemeinsamen Essen erinnert sie uns daran, dass die wahre Schönheit des Tisches in den Menschen um ihn herum liegt.
Photos: Sagaform
