Seit der Gründung im Jahr 1992 setzt Design House Stockholm die Designideen von aufstrebenden und erfahrenen Designern um.
Das Betreten der Götgatan 14, wo Design House Stockholm sein Zuhause hat, gleicht dem Betreten einer magischen Welt. Es dauert nicht lange, bis man von Knot begrüßt wird – dem ungewöhnlichen Kissen, das auf einer Reise nach Island entdeckt wurde und ursprünglich zu den Beinen eines Teddybären verarbeitet werden sollte, auf dem Weg dorthin jedoch eine etwas andere Form annahm. In einem der großen Fenster mit Blick auf die gepflasterte Straße, nur einen Steinwurf von der Stockholmer Altstadt entfernt, steht Block - eine Lampe, die uns wie ein literarischer Klassiker seit 1996 begleitet.
Auf den ersten Blick entdeckt man eine stilvolle Auswahl an modernen skandinavischen Klassikern. Bei näherem Hinsehen bemerkt man die Kapitel, welche alle ihren Teil zu der Geschichte von Design House Stockholm (DHS) beitragen. Eine Geschichte, die 1992 begann, als Anders Färdig die Marke mit der Ambition gründete, eher ein Designverlag, als ein Produzent zu sein. Das bedeutet, dass DHS sowohl mit unbekannten Designern, als auch mit großen Namen aus der Welt des Designs zusammenarbeitet oder, wie man es bei DHS nennt, neues Design „scoutet":
„Wir wollen Produkte, die eine starke Designsprache und etwas Besonderes an sich haben. Das kann sowohl die Funktion, als auch das Aussehen betreffen – einfach Produkte mit dem gewissen Extra", sagt Margot Barolo, Leiterin der Abteilung Design und Produktentwicklung bei DHS.
Die Knot Kissen sind heute ein beliebter Klassiker, erhielten Ihre Form jedoch eher zufällig.
In den mehr als 30 Jahren seines Bestehens kann DHS auf eine beeindruckende Sammlung von Kooperationen mit Designern zurückblicken, darunter Alexander Lervik, Harri Koskinnen, Catherine Kippel und Lena Bergström.
„Wir glauben, dass Design unser wichtigstes Werkzeug und Qualitätsmerkmal ist. Um neues, inspirierendes Design zu erschaffen, brauchen wir die Hilfe der fantastischen Designer da draußen. Wir sehen Designer als unsere natürliche Ressource und die Beziehung und Zusammenarbeit zwischen ihnen, unseren Herstellern und uns ist entscheidend für ein erfolgreiches Produkt“, sagt Barolo und fährt fort:
„Respekt und Vertrauen zueinander müssen bei einer Zusammenarbeit grundsätzlich vorhanden sein. Ein weiteres wichtiges Element ist unsere Beziehung zu unseren Herstellern. Viele der Personen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind seit Jahren enge Freunde, was es uns erleichtert, offene und direkte Gespräche zu führen und an den Bedingungen für die soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu arbeiten.“
Bei DHS steht das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit den Designern im Mittelpunkt – das Ergebnis sind Produkte, die alle eine Geschichte erzählen.
Aufgrund der engen [Zusammenarbeit] finden wir fortwährend neue Wege, uns zu verbessern.
Während seiner drei beeindruckenden Jahrzehnte in der Designszene hat Design House Stockholm die Welt des skandinavischen Designs nicht nur für Verbraucher weltweit zugänglich gemacht, sondern auch für jene geöffnet, die selbst designen. Auch, wenn zahlreiche Designer beteiligt sind, so ergibt sich am Ende eine Geschichte – die von Design House Stockholm.
„Für uns ist [modernes skandinavisches Design] Teil eines Lebensstils, der auch eine gewisse Einstellung umfasst , wie wir mit den Objekten umgehen, mit denen wir uns umgeben. Diese ist nicht national gebunden, wir arbeiten mit Designern aus zahlreichen Ländern zusammen. Vielmehr vereint [skandinavisches Design] uns alle, die wir Wert auf Materialien, Qualität und Funktion legen und eines oder mehrere dieser Elemente in eine einzige Form bringen. Es geht oft um eine Komplexität, die scheinbar einfach, aber fein ausbalanciert ist", meint Barolo und fährt fort:
Es ist wichtig, ein Gefühl für Materialien zu haben, um diese nicht zu verstecken, sondern hervorzuheben. Der Schwerpunkt liegt eher auf der Form als auf der Dekoration.
Kennen Sie bereits die Entstehungsgeschichte Ihres Lieblingsprodukts von Design House Stockholm?
Unabhängig davon, welche Art von Wohnstil Sie bevorzugen, bei DHS findet sich immer etwas, was Ihr Zuhause verschönert. Doch wussten Sie bereits, wie Ihre Lieblingsprodukte entstanden sind?
Im Laufe der Jahre wurde die Block-Leuchte zu einem Synonym für DHS, aber wussten Sie, dass ihre Geschichte als Hochzeitsgeschenk begann? 1996 dachte der finnische Designer Harri Koskinen darüber nach, wie er zwei Blöcke zu einem attraktiven Hochzeitsgeschenk formen könnte, bevor ihm die Idee kam, eine Lampe daraus zu machen. Koskinen fertigte heimlich einige Muster an und präsentierte sie Freunden und Bekannten. Einer seiner Freunde kannte Anders Färdig, welcher kurz zuvor Design House Stockholm gegründet hatte.
„Wir hatten ein paar Zweifel bezüglich der Funktionalität der Lampe als Lichtquelle, aber wir haben uns dennoch dazu entschieden, die Block-Leuchte als Lampe auf den Markt zu bringen, damit sie als Lichtskulptur die Atmosphäre in einem Raum positiv beeinflussen kann“, sagt Anders Färdig, Gründer von DHS.
„Heute ist sie Teil der ständigen Sammlungen zahlreicher Museen, darunter das Nationalmuseum in Stockholm und das MoMa in New York. Zweifellos war es die Block-Leuchte, welche die Marke Design House Stockholm erstmals am internationalen Designhimmel erstrahlen ließ“, sagt Färdig.
Von Block zum Familienstuhl: Im Jahr 2008 schloss sich DHS mit Lina Nordqvist zusammen, die die Idee hatte, dass jeder in einer vierköpfigen Familie seinen eigenen Designerstuhl am Esstisch haben sollte. Das Projekt war ursprünglich ein Studienprojekt an der Beckaman School of Design und wurde ein Jahr später im MoMa in New York vorgestellt. Heute werden zwei von Linas eleganten Esszimmerstühlen von DHS verkauft.
Im Jahr 2011 beginnt die Geschichte von Karl Malmvall und Design House Stockholm mit der Entwicklung der Trittleiter. Es war geplant, eine Leiter zu schaffen, die so schön ist, dass man sie an die Wand hängen möchte.
„Vielleicht ist die von Karl Malmvall entworfene Leiter eines der besten Beispiele dafür, was Design House Stockholm ausmacht“, so Färdig.
Wir lieben Produkte, die Fantasie und Funktion miteinander vereinen.
„Wir wollen alltägliche Probleme lösen, wie zum Beispiel [das Problem], eine Leiter in einer bereits vollen Abstellkammer unterbringen zu müssen. Karl hatte die Idee für einen Klappstuhl, der in zusammengeklapptem Zustand vollkommen flach sein sollte. Daraufhin begann eine Diskussion, die wir in unserem Unternehmen ‚kreativen Magnetismus‘ nennen. Wir drehen und wenden die soeben im Raum gesammelten Erfahrungen. Plötzlich führt die Diskussion zu etwas, das manchmal etwas schwer zu erklären ist. Das Problem, dass die Leiter zu viel Platz in der Abstellkammer einnimmt haben wir gelöst, indem wir sie an die Wand gehängt haben. So wurde aus dem Klappstuhl eine Leiter, die heute in den meisten Designgeschäften der Welt zu finden ist.“